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Ärztinnen und Ärzte sollen mehr Bewegung verschreiben
Auf Einladung des Sports, Medicine and Health Summits haben sich am 17. Juni an der Universität Hamburg mehr als 30 VertreterInnen aus mehr als 20 Institutionen aus Politik, Sport, Medizin und Krankenkassen auf eine intensivere Zusammenarbeit verständigt, um die Verschreibung von Bewegung in der ärztlichen Praxis zu stärken.
Die Verschreibung von Bewegung über MedizinerInnen ist ein wichtiges Instrument in der Gesundheits- und Bewegungsförderung. MedizinerInnen sollen ihren PatientInnen über beispielsweise ein Rezept für Bewegung die Aufnahme von körperlicher Betätigung empfehlen - darauf einigten sich die beteiligten Akteure.
In Folge einer solchen schriftlichen Empfehlung werden PatientInnen eher körperlich aktiv – dies wird aber selten durch ÄrztInnen umgesetzt. Gründe für die zögerliche Beratung zu Bewegung wurden im Rahmen dieses ersten Gipfeltreffens „stellenweise hitzig diskutiert“ so Prof. Winfried Banzer, Mitautor der Nationalen Bewegungsempfehlungen und Co-Moderator des Workshops. Fehlendes Wissen der MedizinerInnen über den Effekt und die angemessene Dosis von Sport und Bewegung, aber auch die fehlende und bürokratische Vergütung dieser Beratung durch die Krankenkassen sowie die mangelnde Vernetzung zwischen den ÄrztInnen und den Anbietern von Sport und Bewegungskursen wurden unter anderem als Hürden identifiziert. Prof. Banzer sieht dieses Treffen in Hamburg als ganz wichtigen Schritt: „Nur gemeinsam können wir das schaffen. Wenn jede Interessensgruppe glaubt, in ihrem kleinen Reich bleiben zu können, dann kommen wir nicht weiter.“
Nach dem Gipfeltreffen im Workshopformat wurden die diskutierten Aspekte in einer Podiumsdiskussion aufgegriffen.
Neben der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der DAK-Gesundheit, der Universität Hamburg sowie der Innenbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, die als Mitveranstalter dieses Treffen ausgerichtet haben, war unter anderem auch die Bundesärztekammer, der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), die deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), der Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS), der Bundesverband Nierdergelassener Kardiologen (BNK), die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) sowie der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV) sowie der Hamburger Sportbund (HSB) vertreten.
„Das war ein guter Einstieg in eine noch intensivere Zusammenarbeit der verschiedenen wichtigen Akteure, um Bewegungsförderung in unterschiedlichen Settings erfolgreich umzusetzen und insbesondere ein Rezept für Bewegung als ein wichtiges Tool zu stärken. Wir machen hier weiter!“,
Dr. Nils Schumacher, Initiator des Gipfeltreffens und Moderator des Workshops
Die teilnehmenden Akteure einigten sich auf eine weitere Zusammenarbeit und wollen in einem nächsten Workshop an einer erfolgreichen Umsetzung der entwickelten Lösungsätze arbeiten. In einem gemeinsamen Bericht sollen die Ergebnisse dieses ersten Workshops veröffentlicht werden.