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Starkes Zeichen für mehr Bewegung: die Hamburg Declaration
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Beim Sports, Medicine and Health Summit 2021 wurde mit der Hamburg Declaration ein starkes politisches Zeichen für mehr Bewegung und Sport in der Bevölkerung gesetzt. Bedeutende Organisationen, Fachgesellschaften und Sportverbände haben sich dazu in einer globalen Allianz zusammengeschlossen und zu konkreten Maßnahmen zur Förderung körperlicher Aktivität verpflichtet.
Die fatalen gesundheitlichen Folgen von Bewegungsmangel sind seit Jahren bekannt[1]. Eine weltweit angelegte Studie aus dem Jahr 2018 stellt beispielsweise fest, dass sich bereits über ein Viertel der Weltbevölkerung zu wenig bewegt[2]. Tendenz weiter steigend. Auch in Europa hat der Anteil Bewegungsarmer weiter zugenommen, aber auch die Entwicklungsländer holen auf. In Deutschland sind etwa 42% der Bevölkerung von Bewegungsmangel betroffen und bei deutschen Männern hat in den letzten 15 Jahren die Sitzende Lebensweise um 15.6% zugenommen[3].
Trotz vereinzelter politischer Bemühungen, unter anderem durch das Deutsche Präventionsgesetz 2015 und jetzt die World Health Organization mit dem „Global action plan on physical activity“, konnte der Trend zur globalen Inaktivität bisher nicht nennenswert vermindert oder gar umgekehrt werden.
Renommierte wissenschaftliche Fachgesellschaften und Organisationen rufen daher seit Jahren die globale Politik auf, der Förderung körperlicher Aktivität größere Priorität einzuräumen und entsprechende Strukturen zu schaffen, die es Akteuren in Sport, Gesundheit und Medizin ermöglicht, bewegungsfördernde Maßnahmen erfolgreich umzusetzen[4][5]. Darüber hinaus ist eine bessere Vernetzung der handelnden Organisationen, Verbände, Fachgesellschaften und politischen Institutionen von größter Bedeutung, um Synergien zu nutzen und Best-Practice Beispiele möglichst effizient, flächendeckend und nachhaltig zu implementieren. Es bedarf einer globalen Allianz gegen Bewegungsmangel.
Im Rahmen des Sports, Medicine and Health Summit 2021 soll mit der „Hamburg Declaration“ nicht nur ein öffentliches Zeichen gegen Bewegungsmangel gesetzt werden. Das Werk enthält zum einen die Selbstverpflichtung namhafter Organisationen, Fachgesellschaften und Sportverbände, konkrete Maßnahmen und Anstrengungen zur Bekämpfung des Bewegungsmangels zu unternehmen und bildet so die Grundlage einer gemeinsamen Allianz. Zum anderen fordert die „Hamburg Declaration“ die nationale und internationale Politik dazu auf, sich dieser globalen Allianz anzuschließen und sich zu konkreten strukturellen Maßnahmen zu bekennen.
Die „Hamburg Declaration“ wird von folgenden Organisationen getragen:
[1] Paffenbarger RS et al. Am J Epidemiol. Physical Activity as an index of heart attack risk in college alumni 1978; 108: 161-175. doi:10.1093/oxfordjournals.aje.a112608
[2] Guthold, R, Stevens GA, Riley LM, Bull F: “Worldwide trends in insufficient physical activity from 2001 to 2016: a pooled analysis of 358 population-based surveys with 1·9 million participants”, Lancet Global Health 2018, e1077-e1088, http://dx.doi.org/10.1016/S2214-109X(18)30357-7
[3] López-Valenciano A, et al.. Changes in sedentary behaviour in European Union adults between 2002 and 2017. BMC Public Health. 2020 Aug 26;20(1):1206. doi: 10.1186/s12889-020-09293-1.
[4]Global action plan on physical activity 2018–2030: more active people for a healthier world (who.int) Geneva: World Health Organization; 2020.
[5] Lakerveld J, C Woods, A Hebestreit et al.. Advancing the evidence base for public policies impacting on dietary behaviour, physical activity and sedentary behaviour in Europe: The Policy Evaluation Network promoting a multidisciplinary approach. Food Policy, 2020. https://doi.org/10.1016/j.foodpol.2020.101873