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Verordnung und Dosierung von Bewegung bei Patientinnen und Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie: ein Rezept für Bewegung!
Die Vorteile körperlicher Aktivität für die Gesundheit sind hinlänglich bekannt. Regelmäßige körperliche Aktivität hat positive Effekte auf das Herzkreislaufsystem, verbessert die Lebensqualität und verringert die Sterblichkeit.
Den AutorInnen einer Studie aus dem Jahr 2020 zufolge, wird PatientInnen mit hypertropher Kardiomyopathie zum Teil jedoch von Medizinern davon abgeraten, sich körperlich zu betätigen. Eine hypertrophe Kardiomyopathie zeichnet sich durch eine Verdickung des Herzmuskels aus, in der Regel des linken Ventrikels. Primäre Kardiomyopathien entstehen direkt im Herzmuskel und haben in vielen Fällen einen genetischen Ursprung, sekundäre Kardiomyopathien hingegen entstehen als Folge von Erkrankungen. Eine individuelle Verschreibung von Bewegung bei dieser Patientengruppe ist eher die Ausnahme als die Regel. Infolgedessen sind diese PatientInnen im Durchschnitt weniger aktiv und verbringen deutlich weniger Zeit mit körperlicher Betätigung als die Allgemeinbevölkerung.
Der Grund für zögerliche Empfehlung zur körperlichen Aktivität bei PatientInnen mit hypertropher Kardiomyopathie ist das Risiko lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen nach intensiver körperlicher Belastung, die einen plötzlichen Herztod auslösen können. So ist bei jungen Menschen (unter 30 Jahren), vor allem bei LeistungssportlerInnen, die hypertrophe Kardiomyopathie die häufigste Ursache für einen plötzlichen Herztod. Trotz dieses Risikos, können PatientInnen mit hypertropher Kardiomyopathie aber durchaus von den positiven Auswirkungen regelmäßiger moderater körperlicher Betätigung profitieren.
Aus diesem Grund haben Cavigli und KollegInnen ein Review verfasst, das die vorhandenen Erkenntnisse zum Nutzen und zu den Gefahren körperlicher Betätigung bei PatientInnen mit Kardiomyopathie zusammenfasst. So kann die Autorengruppe evidenzbasierte und praktikable Modalitäten für eine maßgeschneiderte und sichere Verschreibung von Bewegung darlegen (Cavigli et al., 2020).
Zunächst stellt die Autorengruppe fest, dass körperliche Betätigung bei PatientInnen mit hypertropher Kardiomyopathie wie ein Medikament verordnet und abgewogen werden muss, wobei die individuellen Merkmale, die Symptome, die Krankengeschichte, das subjektive Ansprechen auf körperliche Betätigung, die bisherige Trainingserfahrung und das Krankheitsstadium zu berücksichtigen sind. Art, Häufigkeit, Dauer und Intensität des Trainings sollten individuell festgelegt werden.
Bei der Verordnung von Bewegung sind einige Kontraindikationen zu beachten. Manche PatientInnen weisen bestimmte krankheitsspezifische Merkmale auf, die eine Kontraindikation darstellen, also eine Verordnung von körperlich-sportlicher Aktivität verbieten. Darunter fallen eine medizinische Vorgeschichte von Synkope/Hypotonie (Ohnmacht/geringer Blutdruck), die während Anstrengung auftritt, sowie klinisch relevante Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) insbesondere während Anstrengung, eine Obstruktion (Verengung) des Ausflusskanals des linken Ventrikels ≥ 50mmHg Gradient in Ruhe oder während der Aktivität, eine akute Herzinsuffizienz in der jüngeren Vergangenheit und eine ausgedehnte späte Gadolinium-Anreicherung (spezielle Veränderungen im MRT) im linken Ventrikel. Eine Belastungsechokardiographie ist daher zum Nachweis möglicher Kontraindikationen von besonderer Bedeutung für eine sichere Verschreibung von körperlicher Aktivität.
Die Autorengruppen empfiehlt folgende Bewegungsverschreibung bei hypertropher Kardiomyopathie:
Häufigkeit und Dauer |
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Intensität |
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Progression (Steigerung) |
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Dieser Artikel wurde geschrieben von Laura L. Bischoff und Hanna Zimmel.
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